alit. spartas `Band'; wahrscheinlich hierher arm. p`arem, p`arim `umschließe, umarme'.
g-Erweiterung spereg-, nas. spreng- `winden, umwickeln, dadurch eng zusammenschnüren':
Gr. σπάργω `wickle ein', σπάργανον `Windel';
lit. springstù, spriñgti `würgen (Intr., beim Schlucken)', sprengė́ti ds., sprangùs `würgend', lett. sprangât `einschnüren'.
gr. σπαράσσω, att. -άττω `zerreiße, zerre' (wohl analogisch für -άζω), σπάραγμα `abgerissenes Stück', σπαραγμός `das Zerren, Reißen; Krampf';
nas. vielleicht abg. prǫžiti, prǫžati `lacerare'.
av. spar(aiti) `tritt, stößt', mit frā `schnellt hervor', mit vi `auseinandertreten, -stampfen', sparman- n. etwa `Tritt, Stoß', np. sipardan `treten';
arm. spaṙnal `bedrohen' (idg. sp-);
gr. σπαίρω, ἀσπαίρω (ἀ- Vokalvorschlag) `zucke, zapple' (= lit. spiriù), σπαίρει ἅλλεται, σκιρτᾳ̃, πηδᾳ̃ Hes. (aspiriert σφαι̃ρα `Ball zum Spielen'?), aspiriert σφυρόν `Knöchel, Ferse', wovonσφυ̃ρα `Hammer, Schlägel' (zu σφυρόν vgl. ahd. spuri-halz `hinkend', eig. `knöchel-lahm');
lat. spernō, -ere, sprē-vī, -tum `zurück-, fortstoßen, verschmähen, verachten', aspernor, -ārī `von sich weisen', asper `rauh, barsch, abstoßend' (: ai. apa-sphúra-);
air. seir `Ferse' (*speret-s), Akk. Du. di pherid, cymr. ffēr, ffern `talus, malleolus'; mbret. fer ds.; cymr. uffarn `Knöchel' aus *opi-sper-no-;
aisl. sperna `mit den Füßen ausschlagen, wegstoßen' (: lat. spernō), ags. speornan ds., ahd.firspirnit `stößt an, tritt fehl'; aisl. sporna (-aða) `mit dem Fuße ausschlagen', ags. spurnan, spornan `ds., auch `zurückstoßen, verachten', as. ahd. spurnan `treten, mit dem Fuße stoßen'; ahd. spornōn `mit der Ferse ausschlagen, dem Fuße stoßen', spurnen (spurnta) ds., `zurückstoßen' (spurnida `Anstoß'), aisl. spyrna `mit dem Fuße stoßen; (den Fuß) entgegenstemmen'; ohne präsensbildendes n: aisl. spora `mit Füßen treten', ags. sporettan `mit dem Fuße stoßen'; aisl.spori, ags. spora, spura, ahd. sporo `Sporn'; aisl. ags. ahd. spor n. `Fußspur', mhd. spur, spür f. n. `Spur', ahd. spuri-halz `lahm, hinkend, von Pferden' (s. o. zu σφυρόν), ahd. (usw.) spurjan, spurren `der Spur nachgehen, erforschen, erfahren'; ags. spearwa m. `Wade', mhd. spar-golze f. `ein Teil der Beinbekleidung' (etwa `Wadenstutzen'); mit erweiterndem g: aisl. sparka `mit dem Fuße stoßen', dazu postverbal spark `Getrampel';
lit. spiriù, spìrti `mit dem Fuße stoßen, drängen, zwingen' (von der schweren Basis), ablaut. ãtsparas `Widerstand', spárdau, -yti `fortgesetzt mit den Füßen stoßen'; lett. sper̂t `ausschlagen (vom Pferde), mit dem Fuße stoßen'; spars `Energie, Schwung, Wucht'; lit. spartùs `ausgiebig; rasch, lebhaft', apr. sparts `mächtig', sperclan `Zehballen'; aber lit. spurzdė́ti `sich mit den Flügeln rütteln oder flattern', suspùrsti von Vögeln `in eine schnurrende Bewegung geraten', dann überhaupt `in heftigen Zorn geraten, heftig werden' sind wohl schallnachahmend (vgl. nhd. brr!).
gr. σπείρω `streue, säe, sprenge, spritze, sprühe' (σπερω̃, ἔσπαρκα, ἐσπάρην), σπέρμα n. `Same', σπορά, σπόρος m. `das Säen, die Saat', σποράς, -άδος `verstreut', Adv. σποράδην, σπαρνός `dünngesät, spärlich';
mir. sreb `Strom' (*spre-bhā); srāb `Strom, Sturzbach, Schaar' (*sprō-bhu-);
ahd. sprāt `das Spritzen, Sprühen', mnd. sprē-wedel `Sprengwedel'; mit dem bei germ. Wurzeln auf langen Vokal auftretenden w urgerm. *sprēwēn in norw. spraa, ä. dän. spraaes `spröde, brüchig werden', dän. dial. spraae `sich öffnen, von Knospen; bersten', schwed. dial. språ, språs `sprießen, sich öffnen, bersten', norw. spra aus *sprada (und spræ aus *sprēwjan) `spritzen, sprengen'; abgeleitet aisl. sprǣna `spritzen, trans. und intr.'; *sprēwjan in mhd. sprǣjen, sprǣwen, mnl. spraeien `stieben'; *sprōwjan in nhd. sprühen, nl. sproeien ds.; norw. sprōa `Strebepfeiler, Stütze' (*sprōwōn; zur Bedeutung s. u.); d-Präsens nl. sproeten `spritzen', sproetelen `hervorsprudeln', mnd. sprōte `(Spritzer =) Fleck, Sommersprosse'.
B. i-Basis sprei-d-, -t-:
ahd. sprīzan, spreiz `in Stücke splittern, spritzen', aisl. sprita `auseinander sperren' (nach Fischer, Die Lehnwörter des Awn. 40 aus mhd. sprîten entlehnt); norw. sprita `spritzen'; mhd. sprīten und (mit grammatischem Wechsel) sprīden `sich ausbreiten, sich zerstreuen, zersplittern', Kaus. aschwed. spreda `zerstreuen, ausbreiten', norw. spreida, ags. sprǣdan ds., ahd. spreitan, mhd. nhd. spreiten;
alit. sprainas `steif, starr, übersichtig, vom Auge' (wohl *spraid-na-s, eigentlich `die Augen weit aufspreizend'), lett. spriêst `spannen, drängen, ausmessen' (`*spreizen'), spraids `Stelle, wo Leute zusammengedrängt stehen', debes-spraislis `Himmelsgewölbe'; dazu vermutlich lit. spréndžiu `spanne mit der Hand'.
C. Erweiterung spreu-: ahd. spriu, Gen. spriuwes `Spreu'; ags. sprēawlian `sich krampfhaft bewegen'; nhd. spröde = mengl. sprēþe ds. (*sprauþia- eigentlich `leicht zerspringend');
cymr. ffrau `(Hervorsprudeln), Strom', ffreuo `hervorspritzen' (*sprou̯-), ffraw `lebhaft' (*sprōu̯o-), cyffro `erregen', deffro `erwecken' (Loth RC. 42, 347; 44, 270 f.); air. sruth (*spru-tu-) m. `Fluß' = cymr. usw. ffrwd ds.; gall. FlN Φρουδιος Gen. (leg. Φρουτυος), nhd. FlN Frutz (Vorarlberg), oberital. fruda `Sturzbach'; bret. Vannes fru `Sprühregen' (*spreus-); auch nhd. Sprudel?
lett. spraûjuôs, spraûtiês `hervordringen, emporkommen'; lit. spriaũnas `lustig, frisch, munter, ausgelassen'.
spreu-d- (d-Erweiterung, vielleicht ursprünglich aus einem d-Präsens) `spritzen, schnell hervorkommen, sprießen' usw.):
cymr. ffrwst m. `Hast' (*sprud-to- oder -stu-);
got. sprautō Adv. `schnell, bald'; mhd. spriezen `sprießen', and. ūtsprūtan `hervorsprießen', afries. sprūta `keimen, sprießen', engl. sprout; ags. spryttan `sprießen', nd. sprütten `spritzen', mhd. sprützen `sprießen, spritzen'; aisl. sproti m. `junger Schößling an einem Baum, Stecken', ahd. sprozzo `Schößling, Sproß'; mnd. sprote(le) `(*Spritzer =) Fleck, Sommersprosse', nhd.Sommersprosse; mnd. sprūte, md. sprūze ds.; ags. sprēot `Stange', ndl. spriet (daraus nhd. Spriet); norw. spraut, sprauta `Stellholz in der Falle', sprøyta `Fenstersprosse, Spannstock in einem Webstuhl'; ahd. spriuzen `spreizen, stützen, stemmen', spriuza `Spreize, Stütze, Strebe';
lit. spriáusti `hineinzwängen, klemmen'; ablaut. sprústi `aus einer Klemme infolge des Druckes herauskommen'; lett. spraûst `hineinstecken', ablaut. sprū-st `eingeklemmt werden'.
spreu-g-, -k- in gleichem Bedeutungsumfang:
nhd. nd. spriegel, sprügel, sprugel, sprogel `Schnellbogen; gespannter Bogen zu einer Überdeckung; Sprenkel beim Vogelfang', luxemb. spriegel `Sperrholz zum Auseinanderspannen';
lett. spruga, spruñga `Klemme', spruñǵis `Knebel';
lit. sprūgsti `entspringen, entwischen', lett. sprauga `Lücke'; wohl auch (als `zerprengen, zerstieben machen'), lett. spràugt `grob mahlen, schroten'; mit k: lett. sprukt `entwischen, entgleiten'; spruksts `ein Leichtfüßiger, Springer', spraukt `durchzwängen, entfliehen'.
(s)preus- s. oben S. 809 f. ((s)preus-)
mit dh-Erw.: gr. σπορθύγγια τρίβολα τὰ διαχωρήματα τω̃ν αἰγω̃ν, ἅ τινες σπυράδας καλου̃σιν Hes.; nisl. sparð n. `Schafmist', sperðill `Ziegenmist'.
In weiterem Bedeutungsumfange:
Gr. σπυρθίζειν `aufspringen, zappeln, heftig bewegt sein'; aisl. spraðka `zappeln', norw. spradla ds. (*spraðla), westfäl. spraddeln ds., ahd. spratalōn ds., ahd. sprata `linea, regula, norma', mhd. spretzen `spritzen'; aisl. sporðr m. `Schwanz; äußerstes Ende von etwas', mhd. sporte `Schwanz', aisl. *sperðill, Pl. *sper[ð]lar vorausgesetzt von norw. dial. speril, sperl, spæl `kurzen Schwanz';
mit germ. t: schwed. sprata `mit den Füßen umherstoßen, strampeln', norw. spratla `zappeln', ahd. sprazzalōn `zappeln', mhd. spretzen (*sprattian) `ausspritzen', nhd. bair. spratzeln `spritzen, sprühen', mnd. spartelen, spertelen, sportelen `zappeln';
nasal. aisl. spretta (*sprintan) `auffahren, aufspringen, sprossen, spritzen, aufgehen (von der Sonne)', Kaus. spretta (*sprantian; z. T. auch sprattian?) `losreißen, trennen', mhd. sprenzen schw. V. `sprengen, spritzen, sprenkeln = bunt schmücken, putzen' und `sich spreizen, einherstolzieren'; mhd. sprinz `das Aufspringen der Blumen, Farbenschmelz', nhd. bair. sprinz `aufgeschossener junger Mensch', ahd. spranz `Riß', mhd. spranz `das Aufspringen der Blumen; das Sich-spreizen', mengl. sprenten `springen, laufen', nordengl. sprent `springen, sprengen', sprent `Schmutzfleck';
lit. sprándas `Genick, Nacken', lett. sprañda ds., lit. sprindỹs `Spanne', lett. sprîdis ds.;
mit germ. d:
ags. sprind `lebhaft, kräftig', aisl. sprund f. `Ritze, Spalt; Frau';
aksl. predajǫ, -ati `springen; zittern', russ. prjádatь, prjánutь `hüpfen, springen', ablaut. poln. prąd `Stromschnelle', slov. prôdek `munter' usw.
Ai. sphū́rjati, sphūrjáyati (`bricht hervor, kommt zum Vorschein' und) `prasselt, knattert, dröhnt'; sphū́rja-, sphū́rjaka- m. `eine bestimmte Pflanze'; Schallbed. auch gr. σφαραγέομαι `strotzen (von vollen Eutern' und) `prasseln, zischen, mit lautem Knalle zerplatzen';
lit. sprãga, -ė́ti `prasseln, krachen', Kausat. sprãginti `prasseln machen, rösten'; ablaut. sprógti `platzen'; lett. sprâgt und sprêgt `bersten', spruogt `knospen', lit. spùrga f. `Hopfenblüte', lett. spurdzes f. Pl. ds.; spurgt `spritzen'; urslav. *pragnǫ, *pragnǫti in čech. prahnouti `verdorren, schmachten', ON Praha `gerodete Stelle'; Kausat. slov. prážiti `schmoren', ablaut. serb. pȑžiti `rösten' (urslav. *prъžiti);
В. alb., germ. und kelt. vom Sprechen: alb. shpreh `ich spreche aus' (*spreg-sk-); aber cymr. ffraeth (*spreĝh-to-) `schnell, bereit', bret. fraez, freaz `deutlich', corn. freth `lebhaft' gehören zu sperĝh- S. 998; cymr. ffreg `Geschwätz' hat unklares -g (aus *-k); ags. sprecan, as. sprekan, ahd. sprehhan `sprechen', ags. sprǣc, as. sprāca, ahd. sprāhha `Sprache' (daneben Formen ohne r unklarer Geschichte: ahd. spehhan, ags. specan `sprechen', spǣc `Rede', engl. to speak, speech, mhd. spaht `Geschwätz, lauter Gesang', spehhen `schwätzen'); in allgemeinerer Schallbed. aisl. spraka `prasseln' (spraki `Gerücht'), dän. sprage `krachen, knistern'.
C. In anderen Bedeutungen:
ai. sphū́rjati `bricht hervor, kommt zum Vorschein' (s. oben); parāgas `Blütenstaub';
av. sparǝga- `Sproß' (`von den Widerhaken unterhalb der Pfeilspitze'), frasparǝɣa- `Schößling, Zweig';
gr. σφαραγέομαι `strotzend voll sein, von Eutern', σπαργάω `strotzen (von Saft, Milch), vonBegierde, Leidenschaft geschwellt sein', σπαργαί ὀργαί ὁρμαί Hes., σποργαί ἐρεθισμοὶ εἰς τὸτεκει̃ν Hes., ἀσπάραγος, ἀσφάραγος `junger Trieb; Spargel';
lat. spargō, -ere `streuen, hinstreuen, sprengen, spritzen';
mnd. sparken `Funken sprühen, funkeln', ags. spearcian ds. (engl. sparkle), spircan `Funken sprühen, spritzen', mnd. sparke, ags. spearca (engl. spark) `Funke', nasaliert mnd. spranken `funkeln', mnl. spranke `Funke, das Aussprühen, kleiner Fleck';
aisl. sparkr `lebhaft, rührig', aisl. sprǣkr, norw. sprǣk, schwed. dial. spräker `lebhaft', auch `strahlend, glänzend', dän. dial. spræg `hochmütig, prahlend' (*sprēgi-); engl. sprinkle `sprengen, besprengen, sprühen', schwed. dial. spräkkel `Fleck' (`*Spritzer'), spräckla `dieMasern', norw. und nisl. sprekla, mhd. spreckel `(Haut)-fleck', nasal. mhd. sprinkel, sprenkel `Sprenkel, Fleck'; r-lose Formen sind mnd. spinkel = sprinkel, mnl. spekelen `besprengen', nl.spikkel `Fleck, Sprenkel', ags. specca ds., lit. spúogas `Fleck, Punkt'; - ohne anl. s, und gleichzeitig als Variante neben *perk̂-, *prek̂- `gesprenkelt' (S. 820 f.): aisl. freknōttr `sommersprossig', norw. und nisl. frekna `Sommersprosse', engl. freak `gestreift machen';
ags. spræc n. `Sproß, Zweig', spranca m. ds. (sprincel `basket-snare'); auf der Bed. `prasseln, knistern, bersten' beruht norw. sprek `dürres Reisig', aisl. sprek `morsches Holz', ahd. sprahhula `Splitter, Spreu', mnd. sprok, sprokkel `Reisig'; holl. sprokkig `spröde', sprokkeln `bersten', norw. dial. sproka, sprokka `Sprung, Spalt', ags. forspiercan `trocknen, dörren'; mnl. sporkel `Februar' (wohl vom Knospensprießen, vgl. engl. spring `Frühling'), nd.sprickel `Reisig, trockener Zweig';
vgl. auch ags. spracen `Erle', norw. sprake `Wacholder', ahd. sporah, spurcha ds., auch (`zuckend, schnellend, elastisch') ahd. houue-spranca `locusta (Heuhüpfer)', as. sprinco ds., mnd.spranke, sprinke, sprenkel ds.; mhd. sprinke `Vogelfalle', nd. nhd. Sprenkel ds.; nd. sprenkel `Klemmholz';
ahd. springa `pedica', älter nhd. Sprengel `Vogelfalle', engl. springe, springle `Vogelschlinge' sind von springen beeinflußt;
lett. spir̃gt `frisch werden, erstarken', spir̃g(t)s `frisch, munter, gesund'; spir̃gsti (pirgsti) `glühende Kohlen unter der Asche'; spir̃gulis `Splitter' (`*Weggespritztes'); spridzinât `umherspritzen, schnellen', spridzîgs `rasch, munter'; spur̃guls `kleines, munteres Kind', spę̄rgans `spröde, munter'; lit. sprõgis, lett. spradzis `Erdfloh';
D. ohne anlaut s- vgl. noch: ai. parjánya- `Regenwolke (spritzend, besprengend); der Regen- und Gewittergott' (s. oben S. 819, 823); air. arg `Tropfen', mcymr. eiry, cymr. eira `Schnee', acorn. irch, ncorn. er, bret. erc'h ds. (*pargo-, *pargi̯o-); wohl auch aksl. prъga `neuer Kornansatz des Weizens', russ. pergá `Blütenstaub' u. dgl.; aksl. is-prъgnǫti `herausspringen', poln. pierzgnąć `bersten, aufspringen (Haut)'; nas. abg. vъs-pręgnǫti `hervorsprießen', prǫgъ `Heuschrecke'; als `schnellend' aksl. prǫglo `tendicula, Sprenkel', russ. prúga, pružina `Springfeder', u-prúgij `elastisch schnellend, prall', auch die Sippe urslav. *pręgǫ `spanne, spanne an', prǫgъ `Joch', poln. poprąg `Gurt' usw.
gr. σπέρχομαι `einherstürmen, eilen (σπερχόμενος `eilig, hastig, rasch'), ungestüm, aufgebracht sein', σπέρχω `dränge, treibe', σπερχνός `schnell, hastig', ἀσπερχές Adv. `heftig, leidenschaftlich'; hierher cymr. ffraeth (S. 996);
aisl. springa `springen, hervorbrechen', ags. as. ahd. springan ds.; Kaus. ahd. sprengen `springen machen (ein Pferd), (zer)sprengen' und `streuen, spritzen, sprenkeln', aisl. sprengja `sprengen', ags. sprengan `ausbreiten, bersten; sprengen, säen'; mhd. sprinc (-g-) `Sprung, Quelle', ags. spring `Wasserquell', engl. spring `ds., Sprungfeder, Knospenspringen, Frühling'; alte Ablautform *sprōgh- in aisl. sprōga `springen, rennen'.
gr. σπεύδω `spute mich, eile; bin emsig, strebe, strenge mich an'; trans. `treibe an, beschleunige' (ursprüngl. `dränge, drücke', wie in σπούδαξ `Mörserkeule', d. i. `Zerdrücker' Hes.); σπουδή f. `Eile, Eifer, Bestrebung', σπουδαι̃ος `eilig, eifrig, fleißig', σπουδάζω `spute mich, betreibe mit Eifer';
vielleicht alb. punë `Arbeit, Geschäft' (*pudnā);
falls d-Erweiterung einer Wurzel spēu- : speu- : spū̆-, eventuell zu ai. sphā-vayati `mästet, verstärkt', ags. spōwan `gedeihen' (anders oben unter 2. spēi-); vgl. auch gr. ἐσφυδωμένος `vollgestopft mit Essen', σφυδω̃ν ἰσχυρός, σκληρός Hes., διασφυδω̃σαι αὐξη̃σαι Hes.; unsicher gr.σφύζω (Fut. σφύξω) `zucke, bewege mich heftig, fiebere, strebe eifrig', σφυγμός m., σφύξις f. `Zuckung, Puls', ἀσφυκτέω `bin ohne Pulsschlag' (*sphug-);
ahd. spioz `Kampfspieß', nhd. Spieß, asächs. spiot, aisl. spjót `Spieß', spýta `Pflock'; ob hierher ohne s-: norw. föysa `antreiben', nisl. fausi `hitzige Person, Narr' (*poud-to-)?
lit. spáusti `drücken', Iter. spáudyti; spaudà `Presse'; ablaut, spũdinti `eilen, fliehen', spūdė́ti `sich abmühen'.
daneben ohne anlaut. s- ahd. fincho, ags. finc, engl. finch `Fink', davon unabhängige Schallbezeichnung in frz. pinson, ital. pincione, span, pinzon, wie wohl auch in schwed. pink `Sperling', engl. dial. pink, pinch `Fink'.
arm. t`uk` `Speichel', t`k`anem `spucke, speie aus' (t` kann, obwohl aus pt- herleitbar nicht dem gr. πτ < πι̯ gleichgesetzt werden), osset. t`u, npers. tuf, tuh `Speichel' aus einer dem ai. (Lexikogr.) thutkara-, thūthū als Wiedergabe des Spucklautes vergleichbaren Lautgebärde;
wieder etwas anders ai. kṣīvati (Dhātup.) `spuckt, speit aus', gr. σίαλον, ion. σίελον `Speichel, Geifer', kypr. σι̃αι (Cod. σίαι < *σιαι, Bechtel Gr. Dial. I 412, oder *σι̃σαι?) πτύσαι (Cod. πτη̃σαι). Πάφιοι Hes.
d-Präs. (oder d-Erweiterungen): mhd. splīzen, afries. splīta `spleißen, spalten; intr. sich spalten', nd. nl. splitten `sich spalten', mhd. splitter (germ. *splitra-) `Splitter', schwed. splittra, mnd. splitteren `zersplittern';
nasaliert norw. splint `hölzerner Nagel, Keil', engl. splint, splent `gespaltenes Stück Holz, Splitter, Span', engl. nd. nl. splinter `Splitter, Span'; ohne s-: norw. flinter `Stückchen', nl. flenter `Fetzen'; aisl. fletta (*flintōn) in fletta-grjōt `Feuerstein', schwed. flinta ds.; norw.flint `Steinsplitter', ags. flint `Feuerstein, Fels', mnd. vlint-stēn (daneben ahd. flins, mhd. mnd. vlins `Kiesel, harter Stein', wohl als *flint-sa-, Nachkomme eines -es-St.); mnd. nd. vlîse (daraus nhd. Fliese) `Steinplättchen', aisl. flīs `Splitter' (*plīd-to-);
daneben mit germ. d: norw. flindra `dünne Scheibe oder Splitter', engl. flinders `Stöcke, Stümpfe' und norw. splindra `großer flacher Holzsplitter', ädän. splind, splinder `Splitter', splinde `splittern';
air. sliss `Schnitzel, Splitter, Span', slissiu `Schnitzel, Latte' (*splid-ti-, -tiō); aberslind `Ziegel, flacher Stein' zu bret. sklent `Schiefer' und wohl Umstellung aus lat. scindula: *scindla - *sklinda.
ahd. feim, ags. fām `Feim, Schaum'; lit. spáinė `Schaumstreifen auf bewegter See', apr. spoayno `Schaum' (*spáinā), aksl. pěna (russ. péna, skr. pjȅna) `Schaum'.
acorn. stret gl. `latex', mcorn. streyth `Fluß'; mir. srithit f. `Strahl von Milch oder Blut' (*sr̥t-n̥tī); ahd. stredan, strad, mhd. streden `brausen, strudeln, kochen', stredunga, stridunga `Aufwallung', mhd. stradem `Strudel', spät mhd. und nhd. Strudel.
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